Einen kleinen Teil des Dialoges für Sachen wird die Drogenpolitik einnehmen. Dazu stellte der Landesverband die Sucht- und drogenpolitischen Leitlinien zur Diskussion. Im Gegensatz zu beispielsweise den Bildungs- oder Kommunalpolitischen Leitlinien, haben nur wenige Mitglieder aber auch Bürger schon Erfahrungen im Umgang damit gemacht. Durch die Unwissenheit, aber auch durch falsche Darstellungen ist das Drogenthema ein sehr wichtiges sowie aber auch sensibles Thema.

Um gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern über diese Leitlinien zu diskutieren, luden am 29. Oktober die Linksjugend Vogtland und die Sozialistische Linke Vogtland zu einer Diskussionsrunde ein. Als fachkundigen Diskussionspartner konnten wir René Jalaß begrüßen. Er hat an der Erarbeitung der Leitlinien mitgewirkt. Eine Vertreterin aus dem Jungendparlament brachte uns ihre Erfahrungen aus dem Vogtland näher. Auch hatte sich ein diskussionsfreudiges Publikum versammelt.

Kritisiert wurde vor allem die bisherige willkürliche Einteilung in legale und illegale Drogen. Das Argument, dass „legale Drogen“ nicht so gefährlich wären, wie „illegale Drogen“ ist falsch. Alle Süchte sind schädlich. Die gesundheitlichen Probleme entstehen bei den KonsumiererInnen von illegalen Drogen vor allem durch die Umstände, wie sie Drogen konsumieren müssen, da sie kriminalisiert werden. Aber auch durch fehlende Qualitätskontrollen.

Klar war allen TeilnehmerInnen, dass es Drogen schon immer in der Geschichte der Menschen gegeben hat und dass wir Drogen nicht so einfach verschwinden lassen können. Es wurden verschiedene Vorschläge gemacht, wie die Drogenpolitik verändert werden könnte. Beispielsweise wurde vorgeschlagen, dass Drogen in Zukunft vom Staat verkauft werden sollen, damit wäre die Qualität gewährleistest und die medizinische und psychologische Betreuung, aber auch der jetzige kriminelle Drogenmarkt nicht mehr rentabel. Ein Teilnehmer meinte, der Staat würde damit aber auf Kosten der Abhängigen, Gewinn machen. Das Gegenargument dazu war, dass die Süchtigen ihre Drogen so oder so kaufen, wenn sie aber vom Staat verkauft werden, würden diese nicht verunreinigt sein, es würde eine kontrollierte Abgabe erfolgen und das eingenommene Geld muss dann in Projekte der Suchtberatung, Hilfsangebote und Präventionsangebote fließen.

Kritisiert wurde auch die fehlenden Stellen und Gelder im Bereich der Prävention, sowie die langfristige Sicherung der sächsischen Suchtberatungs- und -behandlungsstellen. Kinder und Jugendliche müssen schon früh über Drogen aufgeklärt werden, dabei reicht es nicht einen Polizeibeamten mit dem Drogenkoffer in die Schulen zu schicken.

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